Die Suche nach Kandidaten ist kein Selbstläufer. Viele Beschäftigte zögern, weil sie unsicher sind, was sie erwartet, ob sich der Aufwand lohnt – oder ob sie überhaupt »die Richtigen« für ein Betriebsratsmandat sind. Umso wichtiger ist eine durchdachte Strategie, die zwei zentrale Ziele verfolgt: Vertrauen aufbauen und Selbstwirksamkeit vermitteln.
1. Seid ehrlich zu euch selbst: Reagiert ihr oder agiert ihr?
Und denkt daran: Ihr habt es noch selbst in der Hand, vor der Wahl zu zeigen, dass ihr wirklich agiert – nutzt diese Zeit! Tut es auch. Denn wer erst kurz vor der Wahl »aktiv« wird, wirkt schnell unglaubwürdig.
2. Gute Betriebsratsarbeit sichtbar machen
- Was wurde in den letzten Jahren für die Beschäftigten erreicht?
- Welche Konflikte wurden gelöst oder entschärft?
- Wo konnte der Betriebsrat Druck abbauen oder Perspektiven eröffnen?
3. Kandidaten individuell ansprechen
- Nutze persönliche Gespräche, keine Massenmails.
- Sprich Menschen gezielt an, deren Haltung, Engagement oder Teamgeist du schätzt.
- Frag nicht: »Willst du kandidieren?«, sondern: »Ich kann mir gut vorstellen, dass du eine wichtige Stimme im Gremium wärst – darf ich dir mal erklären, worum es dabei genau geht?«
4. Die Selbstwirksamkeit betonen
Gerade für Menschen, die etwas verändern wollen, kann das Betriebsratsamt eine kraftvolle Ressource sein – auch persönlich:
- Entwicklung von Verhandlungskompetenz
- Zugang zu Schulungen, Netzwerken und neuem Wissen
- Stärkung des eigenen Auftretens
- Mehr Verständnis für betriebliche Zusammenhänge
Das sollte im Gespräch betont werden. Ohne zu beschönigen, aber mit einem klaren Blick auf die Chancen.
5. Unterstützungsangebote aufzeigen
- Gibt es eine Patenschaft durch erfahrene Mitglieder?
- Wird Wissen im Gremium gut geteilt?
- Gibt es Entlastung oder Regelungen mit dem Arbeitgeber zur Freistellung?
Ein starkes Signal ist: Du bist nicht allein. Wir stehen hinter dir.
