Glühbirne aus Menschen

Die wirksame Alternative zur Rotstift-Strategie der Verlierer

In wirtschaftlichen Krisensituationen setzen Arbeitgeber oft auf »Sparen« als Strategie, d.h. Einsparung auf der Kostenseite. Das bedeutet den Abbau von Arbeitsplätzen, Verschlechterung der Bezahlung und der Arbeitsbedingungen. Dabei wird ausgeblendet, dass die Steigerung der Ertragsseite, beispielsweise durch Innovation der Produktpalette, eine weit bessere Lösung für alle Beteiligten bietet.

Der Rotstift ist die Strategie der Verlierer

Die Erfahrung zeigt, dass der alleinige Sparkurs in eine Sackgasse führt und sich die wirtschaftliche Situation von Unternehmen dadurch eher verschlechtert. Es genügt allerdings nicht, die Arbeitgeber aufzufordern, dies zu unterlassen.

Die Beschäftigten folgen häufig der Spar-Argumentation, da sie keine Alternative sehen, werden damit wirtschaftlich unter Druck gesetzt und fühlen sich machtlos. Ebenso reicht es nicht, die Arbeitgeber aufzufordern, stattdessen auf Innovationen zu setzen. Die Annahme, dass Arbeitgeber automatisch zu innovativen Ideen imstande sind, ist falsch.

Die Belegschaft ist nachweislich klüger

Es braucht eine wirkliche Alternative. Die Gruppenintelligenz der Belegschaft!

Die Beschäftigten übertreffen mit der Vielfalt ihrer Perspektiven und ihrem praxisnahen Wissen die eingeschränkte Sicht einiger weniger Manager bei weitem. Zahlreiche Studien und umfangreiche empirische Forschungen belegen dies. So die Studien von Anita Woolley und James Surowiecki, die bestätigen, dass Teams durch Gruppenintelligenz bessere Entscheidungen treffen als Einzelpersonen – egal wie erfahren diese sind. Das gilt besonders für Unternehmen. Beispiele wie Google, Wikipedia, LEGO, Procter&Gamble, Airbus, Abacus umantis, Threadless, Zappos und andere zeigen, dass diese von der kollektiven Intelligenz ihrer Mitarbeiter profitieren.

Gruppenintelligenz braucht sorgfältige Planung und Koordination

Doch Gruppenintelligenz funktioniert nicht von alleine. Es braucht klare Organisation, die aktive Einbindung aller Beteiligten und eine Kultur der Transparenz und Offenheit. Ein Arbeitsumfeld, das auf Vertrauen, Eigenverantwortung, freie Gestaltungsräume und eine positive Fehlerkultur setzt, fördert die kreative Entfaltung der Mitarbeiter, fördert Innovation und bringt klügere Entscheidungen.

Ein Zeitraum frei von Angst – ohne betriebsbedingte Kündigungen

Druck und Angst hingegen blockieren kreatives Denken und Engagement. Menschen, die sich durch Sparmaßnahmen bedroht fühlen, können nicht kreativ und innovativ sein. Deshalb brauchen wir einen »Zeitraum frei von Angst« von mindestens fünf Jahren, in dem auf betriebsbedingte Kündigungen verzichtet wird. Ohne diese Vereinbarung fehlt die Grundlage für Innovation. Dass solche Verzichtsvereinbarungen möglich sind, zeigen Unternehmen wie Bosch und BMW.

Mitbestimmung der Betriebsräte und Gewerkschaften schafft Vertrauen

Damit Gruppenintelligenz wirklich wirkt, ist die umfassende Mitbestimmung durch Betriebsräte und Gewerkschaften entscheidend. Sie sichern durch diesen »Zeitraum frei von Angst« die Interessen der Beschäftigten und schaffen das notwendige Vertrauen. Nur so kann ein Unternehmen das volle Potenzial der Gruppenintelligenz ausschöpfen und die Fähigkeiten, das Wissen und die Erfahrung ihrer Beschäftigten umfassend nutzen.