Peter Müller mit Plakat »Kluge Innovationen durch Gruppenintelligenz der Belegschaft«
Viele Kolleginnen und Kollegen sind stinkesauer auf die Arbeitgeber, die einfach nur Arbeitsplätze abbauen – und das mit Recht. Doch im Hinterkopf bleibt oft der Gedanke: Keine Aufträge. Zu teuer. Abbau. Alternativlos. Keine Chance.

Genau diese Haltung wirkt, auch wenn wir das nicht wollen. Die Arbeitgeber verkaufen ihre Sparpolitik als Naturgesetz. Aber sie ist kein Schicksal – sie ist eine Entscheidung. Und wir haben etwas Besseres anzubieten.

Auf der Stahl-Demo in Wetzlar am 9. Oktober unter dem Motto »Industrie braucht Zukunft!« hatte ich ein Plakat dabei: »Kluge Innovationen durch Gruppenintelligenz der Belegschaft.« Viele schauten hin und nickten: »Sehr gut! So müssen wir’s machen. So funktioniert’s!«. Ein anderer Kollege sagte: »Endlich mal eine Aussage!«

Diese Reaktionen zeigen: Die Menschen wollen Perspektiven. Wir müssen sagen, wie das geht.

Ein Wetzlarer Arbeitgeber reagierte auf den Vorschlag des Betriebsrats, die Gruppenintelligenz der Beschäftigten zu nutzen, mit den Worten:
»Nein, wir sind die Geschäftsführung. Ich fühle mich ja sonst kastriert.«
Doch kurze Zeit später, in der Betriebsversammlung, sagte derselbe Arbeitgeber: »Wenn ihr das besser könnt, dann macht doch!« Der Betriebsrat prompt: »Genau das hatten wir doch angeboten, und Sie haben abgelehnt«. Der Betriebsrat wird den Arbeitgeber nicht raus lassen. »Ihr wollt nur blind sparen. Wir bieten eine kluge Alternative!«. Das verstehen die Kollegen. Die positive Resonanz der Belegschaft zeigt klar: Wir müssen sagen, wie das mit der Gruppenintelligenz der Belegschaft geht! Das bietet Perspektive.